Frank Rennicke - Könnt ich bei dir jetzt sein

Seit Stunden sitz ich hier nun schon.
Seh kahle Wände an. Meine Gedanken sind wirre,
ordnen ich sie nicht kann.
Zur Arbeit fehlt mir die Geduld.
Ohne es zu ahnen hast du daran die Schuld.
Denn nur an dich mein Mädel, nur an dich denk ich allein. Könnt ich bei dir jetzt nur sein.

Hier beim Bund geht alles schief ich beug mich nicht und handle mir Ärger ein. Man hat ein Auge auf mich. Nennt mich Rambo oder Kämpferschwein. Mancher nennt mich auch Faschist obwohl er gar nicht weiß was das überhaupt ist. Doch mit Urteilen ist man ja so schnell bei der Hand, ja so schnell bei der Hand.

Der Ärger im eigenen Elternhaus. Die Vorwürfe die man mir dort macht. Für ein Gespräch langt es schon längst nicht mehr. Verständnis wurde mir nicht entgegengebracht. Man meint es wäre meine eigene Schuld und ich raubte allen die Geduld. Denn mit der Gesinnung könnte ich im Leben nur Verlierer sein. Ja nur Verlierer sein.

Hinter meinem Rücken reden die Leute und sie sprechen über mich. Die gespielte Freundlichkeit und das Heucheln sind für mich wie ein Stich. Der Staatsschutz sagt auch schon guten Tag und das ich Verständnis dafür haben mag. Denn man meint es gut und ist um unsere Demokratie besorgt. Man ist ja so besorgt.

Feindlich sieht mich alles an. Dieses Geschwätz ist mir ein Greuel. Als Richter spielt sich alles auf nur weil ich nicht mit den Wölfen heul. Stehe hier im Kampfe ganz allein und alles schlägt auf mich ein. Denn bei einem Nazi da muß man ja so vorsichtig sein, ja so vorsichtig sein.